Einen eigenen Warencode bestellen

Heute wird es sehr speziell. Gefühlt weist wirklich jedes Produkt einen entsprechenden Warencode auf. In der Regel ist das die ISBN bei Büchern oder der EAN-Code bei anderen Produkten. Es gibt zudem weitere internationale Identifikationsnummern, mit denen Waren über Ländergrenzen hinaus eindeutig identifiziert werden können. Dadurch wird der Warenfluss gewährleistet. Amazon fordert beispielsweise von Verkäufern, dass das angebotene Produkt über einen entsprechenden Waren- oder Strichcode verfügt. Ohne diese eindeutige Nummer kann man hier keine Produkte einstellen.

Das könnte im ersten Schritt zu einem kleinen Ärgernis für Händler werden, wenn ihnen das nicht bewusst ist. Hier natürlich nur für jene, die ein bestehendes Produkt modifizieren oder selber ein Produkt neu entwickelt haben. Doch hier kann Abhilfe geschaffen werden. Den notwendigen Code kann jeder selber bestellen und herstellen lassen.

Das E-Commerce Fachmagazin INTERNETHANDEL hat diesem Thema einen entsprechenden Artikel gewidmet. Dabei berichten die Fachautoren über die Geschichte der Entstehung des Codes und geben Onlinehändlern eine Schritt-für-Schritt Anleitung an die Hand.

Die Ausstellung des EAN-Codes erfolgt in Europa über die European Article Association, die bereits 1977 gegründet wurde und den 13 Ziffern umfassenden Code in Anlehnung an das amerikanische Vorbild generiert haben. Damit wird folgendes gewährleistet:

• Eindeutige Identifizierbarkeit fast aller weltweit gehandelten Artikel
• Vermeidung von Tipp- und Übertragungsfehlern oder anderen Irrtümern
• Deutliche Erleichterung in Bezug auf den internationalen Warenverkehr
• Optimale Möglichkeiten zur automatisierten Lagerhaltung
• Schnellere Erfassung von Waren an den Kassen von Verbrauchermärkten
• Verzicht auf die Preisauszeichnung von Produkten in Ladengeschäften

In Deutschland wendet man sich an die GS1 Germany, wenn man einen individuellen EAN-Codes benötigt. Hierbei handelt es sich um die deutsche Außenstelle des US-amerikanisches Unternehmens Global Standards One, das sich weltweit für die Vergabe von GTINs zuständig zeigt.

Hierzu muss man im ersten Schritt das GS1 Complete Leistungspaket bestellen. Das ist die Basisausstattung und beinhaltet die Globale Lokationsnummer GLN. Nach zwei Arbeitstagen erhält man eine persönliche GLN und damit auch den Zugang zum GS1 Complete Portal. In diesem Webportal kann man seine eigenen Artikelnummern verwalten und organisieren. Dafür können individuelle Artikelnummern erstellt werden. Ein kostenloser Prüfziffernrechner hilft bei der Kalkulation. Danach können die Barcodes als Grafikdateien direkt bei der GS1 Germany bestellt werden oder über eine eigene Druckerei oder einen externen Dienstleister erstellt werden.

Dabei fallen natürlich Kosten an. Die Kosten für die Bereitstellung richten sich danach, wie viele eindeutige Artikelnummern man maximal verwenden will.

  • Maximal 1.000 EANs (9-stellige Basisnummer): einmalige Gebühr in Höhe von 230,00 Euro
  • Bis zu 10.000 Artikelnummern (8-stellige Basisnummer): 330,00 Euro
  • Bis zu 100.000 Artikelnummern (7-stellige Basisnummer): 530,00 Euro

Jährlich anfallende Gebühr für die Nutzung des GS1 Systems:

  • Unter 5 Millionen Euro Jahresumsatz: 150,00 Euro
  • Zwischen 5 und 25 Millionen Euro: 420,00 Euro
  • 25 bis 50 Millionen Euro: 670,00

Alle genannten Preise verstehen sich zzgl. der gesetzlichen Mehrwertsteuer

Wenn Online-Händler nur sehr wenige Produkte mit eigenen EAN-Codes ausstatten wollen und hier nur ein einziges Produkt registriert werden soll, belaufen sich die Gesamtkosten für Unternehmen mit weniger als 5 Millionen Euro Jahresumsatz im ersten Jahr auf 380,00 Euro und in jedem Folgejahr auf weitere 150,00 Euro.

Internethändler müssen deshalb vorher kalkulieren, ob sie die Kosten tragen wollen und sich das Geld durch den Verkauf wieder einspielt.

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