Wenn Amazon kolportierte eine Millarde Dollar in die Hand nimmt, um ein anderes Unternehmen ins Amazon-Universum zu transferieren, muss da schon ordentliche Power hinterstecken. Passenderweise durfte ich die smarte Türklingel von Ring in den letzten Wochen testen.
Hinter Ring versteckt sich eine Türklingel, die eine integrierte Kamera enthält, so dass man am Smartphone sehen kann, wer gerade vor der Tür steht. Inklusive Gegensprechanlage versteht sich. Und einem Sensor, der einen informiert, wenn in Abwesenheit jemand vor der Tür steht. Und Videos entsprechend in der Cloud speichert. Ist smart und erhöht die Sicherheit.
Ring überzeugt bereits beim Öffnen des Paketes, das an klassisches iPhone Unboxing erinnert. Das wirkt alles hochwertig und liebevoll zusammen gestellt. Zudem sieht man schnell, dass sich hier jemand echte Gedanken gemacht hat. Gepaart mit den persönlichen Worten des Gründers, der herausstellt, dass es die Türklingel nicht geben würde, wenn seine Frau das Produkt nicht toll gefunden hätte, verschafft direkt eine gewisse Nähe und Verbundenheit.
Im Paket finden sich neben der eigentlichen Klingel und der Anleitung eine Reihe von schöner Gimmicks. Beispielsweise eine Installationsplatte für all jene Ring-Besitzer, die von einem früheren Produkt upgraden und bereits entsprechende Bohrlöcher in der Wand haben – die anscheinend nicht mit der aktuellen Version übereinstimmen. Kein zusätzliches Bohren und Verspachteln alter Löcher. Top.
Zudem ist ein kleines Werkzeugkit beigelegt, mit der man die Ring Doorbell 2 installieren kann. Zusätzlich hat man die Wahl zwischen einer silbernen und schwarzen Verschalung. Leider ist diese mein einziger größer Kritikpunkt. Warum diese unbedingt aus Plastik sein muss anstelle von Metall ist für mich bei so einem liebevoll gestalteten (und durchaus hochpreisigen) Produkt ein Rätsel.
Dafür ist die Installation wieder intuitiv. Einfach die passende App installieren, mit der eigenen Türklingel verbinden, fertig. Es gibt zudem eine genaue Anleitung, wie die Ring anstelle der bestehenden herkömmlichen Klingel montiert wird.
Die Klingel ist damit superschnell einsatzfähig und funktioniert zum Start auch direkt problemlos. Das Bild sieht gut aus, der Ton ist ansprechend. Allerdings ist die Kamera in der Dämmerung ausbaufähig. Das ist dann alles zu pixelig und unklar. Schade.
Ansonsten weiß die Klingel zu überzeugen.
Technisch. Problematisch macht sie für mich durch den Aspekt, dass neben den Anschaffungskosten noch regelmäßige Folgekosten hinzukommen, wenn man den gesamten Leistungsumfang genießen will. Was Sinn macht, denn sonst ist es nur eine Klingel, die mit der App verbunden ist. Will man Ring jedoch dauerhaft genießen, kommen drei bzw. 10 Dollar im Monat (bzw. 30/100 USD/Jahr) auf einen zu. Teilweise auch verständlich, da man einen Cloudservice hinzu bekommt. Aber happig ist es schon und für mich Stand jetzt wohl eher der Dealbreaker.