Meeting bei einem Partner. Alles Online. Größtenteils seit einigen Jahren im digital business.
Wir setzen uns. Alle kramen in ihren Taschen und legen ihre Notizbücher auf den Konferenztisch. Es folgen Kugelschreiber. Mit diesen wurden in ihre Bücher Fragen für das Meeting gekritzelt. Im Laufe der kommenden Stunde werden Antworten wieder notiert. Gedankenstützen, damit man daran arbeiten kann. Teilweise werden diese handschriftlichen Notizen im Nachklapp in – immerhin schon mal digitale – ToDo-Listen übertragen.
Ich sitze verwundert dazwischen und fühle mich wie der Alien.
Seit Monaten habe ich kein Notizbuch mehr aufgeklappt. Einen Stift benötige ich leider von Zeit zu Zeit noch, um irgendwelche Unterschriften unter Ausdrucke zu krakeln.
Zum Meetingbeginn lege ich mein Smartphone auf den Tisch. Als ich anfange zu tippen werde ich teilweise fast verächtlich betrachtet. Als würde ich während des Termins Nachrichten schreiben oder Mails lesen. Ich lasse Evernote bewusst offen und schiebe das iPhone entsprechend weiter in die Mitte des Tisches, damit jeder einen Blick werfen könnte. Was keiner tut. Zumindest fällt es mir nicht auf. Eventuell würden sie gar nicht erkennen, dass es sich um Evernote und damit einen digitalen Notizblock handelt und ich hier fleißig notiere. Effizient, um meine ToDos später zum einen noch entziffern und vor allem nicht nochmal abtippen muss.
Ich würde gern eine Diskussion über Digitalisierung im Büro führen. Aber nicht heute. Ist schließlich eine friedliche Adventszeit.